Hat Ihr Unternehmen eine Cyberversicherung gegen digitale Risiken abgeschlossen?

Aus der Datenklaustudie 2023 des Beratungs- und Prüfungsunternehmens EY geht hervor, dass sich aktuell fast jedes zweite Unternehmen für den Abschluss einer Cyberversicherung entscheidet.

Besonders signifikant ist der hohe Anteil von 52 Prozent im Bereich Pharma, Gesundheit und Chemie, der zu den Branchen gehört, die sich als besonders gefährdet und bedroht wahrnehmen. Ebenso haben Unternehmen im Finanzsektor sowie im Bereich Bau, Immobilien und Gastgewerbe den Schutz durch Cyberversicherungen verstärkt, wobei der Anteil versicherter Unternehmen jeweils über 50 Prozent liegt. 

Diese Entwicklung verdeutlicht das gesteigerte Bewusstsein der Unternehmen für die Risiken und Auswirkungen von Cyberangriffen. Der Abschluss einer Cyberversicherung ermöglicht es den Unternehmen, sich finanziell abzusichern und potenzielle Schäden und Folgen von Sicherheitsverletzungen zu mindern. Insbesondere in den als besonders gefährdet wahrgenommenen Branchen ist die Sensibilität für die Bedeutung eines umfassenden Versicherungsschutzes gegen digitale Risiken gestiegen. 

Der Anstieg der Versicherungsabschlüsse in diesen Sektoren spiegelt die Notwendigkeit wider, sich vor den immer komplexeren und raffinierteren Bedrohungen in der digitalen Welt zu schützen. 

Eine Cyberversicherung bietet den Unternehmen die Möglichkeit, bestimmte Risiken zu transferieren und ihre Resilienz zu stärken. Indem sie die finanzielle Belastung durch Sicherheitsvorfälle mindern, können versicherte Unternehmen ihre Geschäftskontinuität aufrechterhalten und ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen erhöhen. 

Im Vorfeld wird das IT- Sicherheitsniveau vom Versicherer überprüft

Versicherungsunternehmen bewerten das Sicherheitsniveau der Informationstechnologie (IT) eines Unternehmens, indem sie eine Prüfung und Bewertung durchführen. Diese Evaluierung ähnelt einem Gesundheitscheck für eine Krankenversicherung und ermöglicht eine Einschätzung der Effektivität und Effizienz der bisher umgesetzten Informationssicherheitsmaßnahmen. Diese Maßnahme dient sowohl der Tarifberechnung als auch dem Risikomanagement des Unternehmens. 

Eine aktuelle Auswertung zeigt, dass bei über zwei Dritteln der Unternehmen (66 Prozent), die eine Cyberversicherung abgeschlossen haben, ein IT Security Maturity Assessment durchgeführt wurde. Dies markiert einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu vor zwei Jahren, als dies lediglich bei 58 Prozent der Unternehmen der Fall war.  

Diese Prüfungen bieten den Versicherungen und Unternehmen wertvolle Einblicke in den Reifegrad der IT-Sicherheitspraktiken und ermöglichen es, potenzielle Risiken besser zu erkennen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Mit die Durchführung von IT Security Maturity Assessments können Unternehmen Schwachstellen identifizieren, Verbesserungsmöglichkeiten erkennen und ihre Sicherheitsstrategien entsprechend anpassen. Dies trägt dazu bei, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen zu stärken und das Sicherheitsniveau kontinuierlich zu verbessern. 

 

Welche Kosten werden vom Versicherer getragen?

Bei den meisten Cyberversicherungen ist die Kostenübernahme bei einem Eigenschaden eine gängige Leistung (82 Prozent). Auch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für IT-Experten und Forensiker wird von einer beträchtlichen Anzahl von Versicherungen abgedeckt (79 Prozent). Hingegen zählt die Zahlung von Lösegeld, wie es bei Ransomware-Angriffen üblich ist, in der Regel nicht zu den Leistungen einer Cyberversicherung und wird lediglich von 46 Prozent der Policen abgedeckt.

Dennoch bieten fast die Hälfte der Cyberversicherungen die Möglichkeit, spezialisierte Anwälte zu beauftragen, um Unternehmen in rechtlichen Angelegenheiten zu unterstützen. Diese Zusatzleistung stellt somit einen wertvollen Schutz für betroffene Unternehmen dar. 

 

 

Welche Anbieter gibt es?

Die Auswahl der besten Anbieter für Cyberversicherungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der individuellen Bedürfnisse und Anforderungen eines Unternehmens. Es gibt jedoch einige etablierte Versicherungsgesellschaften, die für ihre Cyberversicherungsleistungen bekannt sind.

Zu den führenden Anbietern gehören Unternehmen wie AIG, Chubb, Zurich Insurance, Allianz und AXA. 

 

 

Welche Vorteile bietet eine Cyberversicherung für Ihr Unternehmen?

Kostendeckung: Eine Cyberversicherung übernimmt in der Regel die Kosten für die Wiederherstellung von Daten, forensische Untersuchungen, rechtliche Beratung, Krisenkommunikation und möglicherweise auch finanzielle Verluste durch Betriebsunterbrechungen. 

Haftungsabsicherung: Die Versicherung kann Unternehmen vor Schadenersatzforderungen von Kunden, Geschäftspartnern oder Mitarbeitern aufgrund von Datenschutzverletzungen oder Verlust sensibler Informationen schützen. 

Rufschutz: Eine Cyberversicherung kann Unternehmen dabei unterstützen, den Ruf und das Vertrauen ihrer Kunden zu wahren, indem sie bei der Bewältigung von Datenschutzverletzungen und der Krisenkommunikation hilft. 

Risikomanagement: Versicherer führen oft Sicherheitsbewertungen durch, um das IT-Sicherheitsniveau eines Unternehmens zu bewerten und entsprechende Empfehlungen zur Risikominderung zu geben. 

Expertise und Unterstützung: Cyberversicherungen bieten Zugang zu Fachexperten, darunter forensische Experten, Rechtsberater und IT-Sicherheitsspezialisten, die im Falle eines Vorfalls zur Verfügung stehen und bei der Bewältigung des Schadenfalls unterstützen können. 

Gerne eruieren wir gemeinsam mit Ihnen Handlungsoptionen